JUSO SCHÜLER*INNEN UND AUSZUBILDENDEN-GRUPPE NRW: „GEBAUERS GERECHTIGKEITSVERSTÄNDNIS IST FRAGWÜRDIG!“

Die schwarz-gelbe Landesregierung hat den Schulstart für die kommende Woche festgelegt. Dabei sollen die Abschlussklassen der weiterführenden Schulen ab Donnerstag, dem 23.April 2020, die Schule zur freiwilligen Prüfungsvorbereitung wieder besuchen. Gebauer beschreibt den Weg als “faire und gerechte” Lösung für alle Schüler*innen.

Dazu äußert sich Lara Werdehausen, Sprecherin der Juso Schüler*innen und Auszubildenden NRW (JSAG NRW):

“Gebauers Gerechtigkeitsverständnis ist fragwürdig. Schüler*innen, die selbst zu den Risikogruppe zählen oder aufgrund der aktuellen Situation beispielsweise auf Geschwister aufpassen, werden nicht berücksichtigt. Trotz zentraler und somit gleicher Abschlussprüfungen kommt die freiwillige Prüfungsvorbereitung somit nur einem Teil der Schüler*innen zugute. Damit verunsichert die Landesregierung Abschlussklassen weiter. Ob Prüfungen tatsächlich Mitte Mai stattfinden können ist für uns aufgrund der dynamischen Lage längst nicht ausgemacht.

Die Schüler*innen, die auf vielfältige Weise an die Landesregierung appellieren, werden erneut enttäuscht. Offensichtlicher kann Armin Laschet die politische Partizipation junger Menschen nicht geringschätzen. Dass nun auch besorgte Kommentare unter seinen Social Media-Beiträgen schlicht gelöscht wurden, anstatt sich mit den Sorgen vieler Schüler*innen auseinanderzusetzen, ist nur die sprichwörtliche Spitze des Eisbergs.

Als Juso Schüler*innen und Auszubildende fordern wir die Sicherheit, aller am Schulbetrieb beteiligten Menschen, als oberste Priorität anzusiedeln. Ein überhasteter Start, zur Gesichtswahrung von Armin Laschet und zur Prüfungsdurchführung, darf nicht zu Lasten der Gesundheit von Lehrer*innen, Schüler*innen, Mitarbeiter*innen und Angehörigen gehen. Daher ziehen wir die gleichen Schlüsse wie Gewerkschaften, Elternverbände, NRW Jusos und SPD Fraktion im Landtag: Abschlussprüfungen sind verzichtbar, die Gesundheit nicht. Wir fordern daher die Absage der Prüfungen. Das ist für uns die einzig gerechte und verantwortungsvolle Lösung der Situation.”

Auch Niko Neuhöfer, Schüler und Bundeskoordinator der Juso Schüler*innen und Auszubildenden aus Duisburg, äußert sich kritisch:

„Armin Laschet fordert seit mehreren Wochen Lockerungen bei den Corona-Regelungen. Jetzt sind die im Ländervergleich voreiligen Schulöffnungen der Preis im Testosteron-Fernduell mit Markus Söder. Hier wird die Gesundheit von Schüler*Innen und Lehrkräften ganz bewusst aufs Spiel gesetzt, um gesichtswahrend aus dem Bund-Länder-Konsens zu kommen.

Dass die Landesregierung, trotz ihres Drängens auf Lockerungen der Corona-Regelungen, noch immer keine klaren Vorschriften zur Einhaltung der Sicherheits- und Hygienevorschriften gegenüber den Kommunen herausgegeben hat, ist dabei sinnbildlich für das Krisenmanagement-Versagen im Schulministerium. Die Kommunen und Schulträger werden mit der Verantwortung für die Gesundheit der Lehrer*innen, Schuler*innen und Mitarbeiter*innen im Stich gelassen. Die Gesundheit, die sie nach dem Willen der Landesregierung jetzt in weniger als einer Woche optimal schützen sollen.“