Ein Einwurf von Jens Vogel (stellv. Vorsitzender der Jusos B.O.)
Die Bundesregierung und die Wirtschaft beweihräuchern sich selbst und verkaufen den Ausbildungspakt mal wieder als Erfolg. Ich würde ihn als Mißerfolg bezeichnen, zwar wurden 4 Prozent mehr Lehrverträge als im Vorjahr abgeschlossen, aber derzeit sind noch 50.000 Jugendliche ohne Ausbildungsplatz und das sind 9000 Jugendliche mehr als im Vorjahr. Im gleichen Zeitraum sind, nach Angaben der Bundesagentur für Arbeit, 7.700 betriebliche Ausbildungsplätze weggefallen. Daher kann der Ausbildungspakt wieder einmal als gescheitert bezeichnet werden. Freiwillige Vereinbarungen mit der Wirtschaft sind wieder einmal nicht mal das Papier wert auf denen sie geschlossen wurden.
Die Unternehmen müssen von Seiten des Staates verpflichtet werden, Ausbildungsplätze im erforderlichen Maße zu schaffen und bei Nichterfüllung gegen die entsprechenden Unternehmen Sanktionen zu verhängen, wie z.B. eine flexible Ausbildungsumlage. Unternehmen die über Bedarf ausbilden und kleine mittelständische Unternehmen, die sich eigentlich eine Ausbildung nicht leisten können, sollten von Seiten des Staates gefördert werden.
Die Unternehmen dürfen sich nicht weiter, zu Lasten der Jugendlichen, aus ihrer sozialen Verantwortung ihnen gegenüber stehlen und sich nur auf den Staat verlassen, der durch schulische Ausbildungsmaßnahmen versucht den Jugendlichen eine Perspektive zu schaffen.