Graffiti ist Kunst und braucht Freiräume

Zu dem Graffiti an der Weser-Eisenbahnbrücke und der Einleitung eines Strafverfahrens gegen dort von der Polizei aufgegriffene Jugendlichen erklärt der stellv. Vorsitzende der Jusos Bad Oeynhausen und der Mühlenkreis-Jusos Jens Vogel:

Für die Einen ist es eine Kunstform, für die Anderen ist es Vandalismus – Die Rede ist von Graffiti. In fast jeder Stadt sind diese kleinen Kunstwerke an vielen grauen Hausmauern zu sehen, aber oft findet man darunter auch sinnlose Schmiererein, die mit der Graffiti-Kultur nichts gemein haben. Auch in Bad Oeynhausen findet man an vielen Orten Graffitis in Form von Signaturen, sog. Tags oder in Form von richtigen Kunstwerken an den Häuserwänden.

Auch an der Weser-Eisenbahnbrücke waren die „Freunde der schnellen Dose“ unterwegs und haben dort ein „echtes Kunstwerk“ auf die Betonmauer gebracht und dafür soll nun ein Strafverfahren gegen Jugendliche eingeleitet werden, die von der Polizei vor einiger Zeit an der Brücke aufgegriffen wurden und falls ihnen nachgewiesen werden kann, dass sie für die Graffitis verantwortlich sind, mit einen hohen Strafmaß zu rechnen haben.

„Anstatt staatlicher repressiver Maßnahmen wie höhere Geldstrafen, die kaum Auswirkungen haben oder Freiheitsstrafen für Sprayer, brauchen wir eine sachliche Debatte über die Entfaltungsmöglichkeiten für die Sprayer, auch hier in Bad Oeynhausen“, so Jens Vogel, der stellv. Vorsitzende der Jusos Bad Oeynhausen und der Kreis-Jusos.

“Graffiti ist ein Ausdruck einer weltweiten Jugendkultur, die es seit über 30 Jahren gibt, und diese muss endlich als Kulturform anerkannt und gefördert werden, anstatt zu kriminalisieren“, so Jens Vogel weiter und fordert von Seiten der Stadtverwaltung, die Schaffung von legaler Flächen in Bad Oeynhausen, „damit sich die Jugendlichen frei entfalten können und damit es nicht mehr zu illegalen Sprayaktionen, wie zu letzt an der Weser-Eisenbahnbrücke oder im Sielpark und damit zu Sachbeschädigungen an fremden Eigentum kommt.“

„Auch in anderen Teilen des Kreises ist die Graffiti-Kultur ein Thema, so Jens Vogel und verweist auf die Graffiti-Aktion der Jusos aus Porta Westfalica: „Dort soll zusammen mit Sponsoren und der Stadt Porta Westfalica legale Flächen geschaffen werden und dies könnte man so auch in Bad Oeynhausen umsetzen, so Jens Vogel und fügt hinzu, dass man damit dem Stadtbild eine indivduelle Note geben könnte, wenn die Flächen an gut sichtbaren Orten wie z.B. im Sielpark oder im Umfeld des Parkhauses „Am Sültebusch“ geschaffen werden könnten – „Raus aus den dunklen Ecken – Rein in die öffentliche Wahrnehmung“, so Jens Vogel abschließend.