Spielregeln einhalten, Pressevielfalt wahren!

Solidarität mit den JournalistInnen der Westfälischen Rundschau.

Zur völlig überraschend bekannt gegebenen Schließung der Redaktionen der Wesfälischen Rundschau erklärt Veith Lemmen, Landesvorsitzender der NRW Jusos:

Veith Lemmen „Die angekündigte Schließung der Redaktionen der Westfälischen Rundschau hat uns NRW Jusos sowohl betroffen, als auch wütend gemacht. 120 Redakteurinnen und Redakteure wurden vor bitterste vollendete Tatsachen gestellt: Sie werden ihren Job, ihre Lebensgrundlage verlieren. Doch nicht nur das – aus eigener Erfahrung  weiß ich, dass Journalismus mehr ist als nur ein Beruf. Journalist ist man mit Leib und Seele. Nun wurde den Angestellten der WR die Lebensgrundlage für ihre Berufung radikal weggerissen.

Ärgerlich wäre vor allem, wenn sich bewahrheitet, dass die Maßnahme der WAZ-Mediengruppe nicht ordnungsgemäß kommuniziert wurde. Die sachgerechte Prüfung dieser Vorwürfe halten wir NRW Jusos für dringend notwendig. Es kann nicht sein, dass an der Grenze der Belastbarkeit arbeitende Journalistinnen und Journalisten von heute auf morgen ohne Vorwarnung auf die Straße gesetzt werden.

Zudem ist es mehr als beklagenswert, dass die Lokalredaktionen der WR nun von Konkurrenzzeitungen weitergeführt werden sollen. Den LeserInnen in NRW wird somit vorgegaukelt, es bleibe „alles beim Alten“. Tatsächlich stellt die Einstellung einen herben Schlag ins Kontor der Pressevielfalt in NRW dar. Nur wenn die vielfältige freie Berichterstattung gewährleistet ist, kann die Presse ihre verfassungsmäßige Wächterfunktion wahrnehmen. Dass mit diesem hohen Gut der Pressefreiheit und -vielfalt zugunsten von Aktionärsinteressen scheinbar so achtlos umgegangen wird, macht uns fassungslos. Ja, die Zeitungsbranche steckt in der Krise. Ja, es werden Defizite erwirtschaftet. Dennoch dürfen deshalb nicht die Spielregeln des fairen, offenen Umgangs mit den MitarbeiterInnen ausgehebelt werden.

Für Samstag haben WR-Belegschaft und JournalistInnengewerkschaften zu einer Demonstration in Dortmund aufgerufen. Wir NRW Jusos unterstützen diesen Plan, sowie die Online-Petition unterwww.rundschau-retten.de  und rufen zur Solidarität auf!

Die Pressevielfalt darf nicht auf dem Altar der Bankeninteressen geopfert werden. Erst recht nicht, wenn dabei ArbeitnehmerInnen-Interessen rücksichtslos umgangen werden.