„MICH AMÜSIERT DER AUFSCHREI, DEN DAS INTERVIEW VON KEVIN KÜHNERT VOR ALLEM BEI KONSERVATIVEN AUSGELÖST HAT.“

Pressestatement von Jessica Rosenthal, Vorsitzende der NRW Jusos, zum Zeit-Interview von Kevin Kühnert:

„Mich amüsiert der Aufschrei, den das Interview von Kevin Kühnert vor allem bei Konservativen ausgelöst hat. Wen es wundert, dass wir als Jungsozialisten eine sozialistische Politikvision diskutieren, offenbart damit lediglich sein fehlendes Wissen, wofür der Begriff Jusos ausgeschrieben steht.“

„Um es deutlich zu sagen: Unsere Politikvision einer sozialistischen und demokratischen Gesellschaft baut auf fundamentale Veränderungen im System auf. Die Zunahme der verheerenden sozialen Ungleichheit und die Art unseres Wirtschaftens, welche die ökologische Grundlage unseres Planeten zerstört, können und werden wir nicht weiter stillschweigend hinnehmen. Konservative, die bei der jetzigen Debatte aufschreiben, entlarven sich vor allem selbst: Sie sind nicht einmal bereit über andere Möglichkeiten zu diskutieren und fördern damit ein kreativlose und visionslose Politikkultur. Dem stellen wir uns entgegen. Kevin Kühnert hat eine berechtigte Debatte über die Auswüchse des Kapitalismus angestoßen, die wir bei den Jusos seit Jahren führen. Kollektivierungen sehen wir als Instrument, damit mehr Menschen von den Profiten etwas haben, die erwirtschaftet werden.

Während Kevin Kühnert die massive Mietexplosion, die auch die NRW-Metropolregionen betrifft, anspricht und langfristige Ideen zu deren Lösung vorschlägt, fördert die schwarz-gelbe Landesregierung die steigenden Mieten noch. Während Auszubildende, Studierende und Familien mit kleineren und mittleren Einkommen durch die Mietexplosion aus den Innenstädten vertrieben werden, setzt die Landesregierung vor allem auf die markwirtschaftliche Selbstregulierung und trägt damit zur weiteren Enteignung des Staates bei. Die Ankündigungen aus dem Koalitionsvertrag lassen zudem vermuten, dass die schwarz-gelben Deregulierungsgeschosse den Mieterschutz in NRW noch in dieser Legislaturperiode bis zur Unkenntlichkeit zerlöchern werden.“