„Der Vorstoß der Jungen Union ist zynisch!“

Die Jusos Minden-Lübbecke sind irritiert entsetzt über den Vorschlag der Jungen Union, als „Anreiz“ für eine gute medizinische Versorgung im ländlichen Raum, die Gehälter der Chef- und Oberärzte zu erhöhen.

Der Juso-Vorsitzende Jannes Tilicke erklärt dazu: „In den vergangenen Jahren ist die finanzielle Sanierung der Mühlenkreiskliniken vor allem auf dem Rücken der Beschäftigten geschehen. Ein solcher Vorstoß muss für die geradezu zynisch wirken.“

Tilickes Co-Vorsitzende Julia Merdian stimmt der Kritik zu: „In Gesundheitsberufen arbeiten viele Menschen hart unter schlechten Bedingungen. Diese Arbeit verdient Anerkennung. Bei den Beschäftigten zu sparen, aber die Gehälter auf Chef-Ebene anheben ist ungerecht.“ Ziel müsse eine gute medizinische Grundversorgung in allen Teilen des Kreises sein.

Tilicke verweist bei der Diskussion um das neue MKK-Konzept auf den einstimmigen Beschluss des SPD-Kreisparteitags vom letzten Wochenende. Darin erklärt die SPD, dass die Pläne der Klinikumsleitung alles andere als alternativlos seien. Um eine langfristig gute medizinische Versorgung im ländlichen Raum sicherzustellen, gebe es auch effektivere Wege als über die Gehälter der Chefärzte. „Für den Mühlenkreis ist das Bochumer Modell eine riesige Chance. Die schwarz-gelbe Landesregierung drückt sich um klare Aussagen, wie es damit weitergeht.“

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