Zur Schulentwicklung in Porta

Der Portaner AG-Vorsitzender Thorsten Kuntemeier zur Diskussion um die Schulentwicklungsplanung in Porta Westfalica:

 

„Wer Geld in den Erhalt unserer öffentlichen Infrastruktur stecken will, also in Schulen, Bäder, Straßen, Brücken, Breitband öffentliche Gelder investieren will, rennt bei uns Jusos offene Türen ein. Unser Landesverband NRW hat hierzu schon vor Jahren die Kampagne „Zukunft gibt’s nicht für lau!“ gestartet. Vor diesem Hintergrund werden wir auch den Parteien der Großen Koalition genau auf die Finger schauen und darauf achten, ob sie die versprochenen Milliarden-Investitionen in die Bildung auch wirklich liefern.

Nun zur Situation in Porta Westfalica: Wir wissen alle, dass die finanzielle Lage unserer Stadt alles andere als „berauschend“ ist. Deshalb ist es auch umso bemerkenswerter, dass der Rat der Stadt Porta Westfalica beschlossen hat, über 20 Mio. Euro in die Hand zu nehmen, um Grundschulen in unserer Stadt zukunftssicher zu machen. Aber auch wir kennen natürlich beide Seiten der Debatte. Mitglieder aus unserer AG haben Freunde oder Familienangehörige, die davon betroffen sind, wenn aufgrund der geplanten Umbauten Grundschulen wie z. B. in Veltheim geschlossen werden.

Es ist natürlich eine sehr leidenschaftlich und hitzig geführte Debatte, in der es um die Zukunft unserer Kinder, aber auch indirekt um unsere dörflichen Strukturen geht. Im Kern geht es aber bei der aktuell geführten Diskussion um die folgende Frage:

Sollen ALLE bestehenden Grundschulen in Porta Westfalica von der Ausstattung und der baulichen Substanz her so instandgesetzt werden, dass sie auch die nächsten 15 Jahre oder mehr ohne größere Reparaturen auskommen ODER konzentrieren wir uns bei den Umbaumaßnahmen auf die Schulen, die aufgrund der zu erwartenden Schülerzahlen in den nächsten Jahren voraussichtlich nicht geschlossen werden?

Diese Frage, die ganz klar auch emotional berührt, muss man mit dem gebotenen Maß an Weitsicht/Nachhaltigkeit, Verständnis – aber auch mit dem Blick für das finanziell Machbare – beantworten. Vor diesem Hintergrund begrüßen wir es, dass die Stadtverwaltung die Aufgabe bekommen hat, die Kosten für die einmalige Instandsetzung ALLER Grundschulen in unserer Stadt einmal durchzurechnen. Sobald diese Zahlen vorliegen, können wir dann diese wichtige Zukunftsfrage auf einer entsprechenden Grundlage breit und öffentlich diskutieren, wenn die formalen Voraussetzungen für einen Bürgerentscheid erfüllt worden sind.

Wir erleben seit einiger Zeit ein verstärktes öffentliches Interesse am „Politik machen“: es gab z. B. den Schulz-Hype vor einem Jahr oder gerade erst die Diskussion um eine Neuauflage der Großen Koalition, die nicht nur innerhalb der SPD geführt worden ist. Mit dem Ausgang der GroKo-Debatte können wir als Jusos natürlich nicht zufrieden sein. Wir können aber sagen, dass die von vielen Gelehrten vorhergesagte Politikverdrossenheit nicht eingetreten ist. Das sieht man auch an der hier in Porta Westfalica leidenschaftlich und mit viel Engagement auf beiden Seiten geführten Debatte um die Grundschul-Standorte.

Und das finden wir gut!