„Let´s talk about Sex – Anstatt Webfilter!“

Ein Einwurf von Jens Vogel

Und täglich grüßt das „Filter“-Murmeltier. Kaum will die britische Regierung einen Internetfilter gegen Pornographie einführen, kriechen auch in Deutschland die „Filter- und Internetsperren“-Fans aus ihren Löchern und fordern die Einführung von Filtern in Deutschland.

Der CSU-Hardliner Norbert Geis (der zum Glück bald aus dem Bundestag fliegt, weil er nicht wieder aufgestellt wurde) will unter dem Deckmantel des „Kinder- und Jugendschutzes“ eine Filterinfrastruktur installieren, die sich ganz schnell auch auf andere Bereiche ausweiten lässt. Mit so einer Zensurinfrastruktur würden wir uns dann in guter Gesellschaft mit dem Iran oder China befinden.

Geis scheint aus dem „Zensursula-Debakel“ nichts gelernt haben. Netzsperren sind und bleiben falsch und es spielt keine Rolle ob sie gegen Kinderpornographie, Waffen oder Rechtsextremismus eingesetzt werden sollen.

Sicherlich hat das Internet den Zugang zu Pornographie erleichtert und damit kommen Jugendliche damit früher in Kontakt, als noch vor einigen Jahren. Allerdings sind Zensurtechnologien oder Netsperren nicht die Lösung des Problems. Deshalb ist es Aufgabe der Eltern ihrer Kinder für mögliche Gefahren im Netz zu sensibilisieren.

Aber auch Jugendliche müssen sensibilisiert werden: Ich war bei der re:publica 2012 und habe dort an einem Panel mit Cindy Gallop teilgenommen, die ihre Plattform „Make Love not Porn“ vorstellte, welches sich zur Aufgabe gemacht hat Jugendlichen aufzuzeigen, dass es einen deutlichen Unterschied zwischen „Pornographie im Fernsehen/Web“ und „RL-Sex“ gibt.

Einfach mit den Kindern und Jugendlichen über das Thema „Sex“ reden sorgt dafür, dass dieses Thema seinen Reiz bei Kindern und Jugendlichen verliert. Zensur tut dies nicht – Im Gegenteil es erhöht den Reiz etwas Verbotenes zu tun.