Deutsche Atomkraftwerke sind sicher….

Blogartikel von Jens Vogel
Jahrelang wurde von der Atomlobby gebetsmühlenartig geschworen, dass die deutschen Atomkraftwerke sicherer seien. Auch kurz nach dem schweren Erdbeben in Japan und der damit ausgelösten Katastrophe im AKW Fukushima, wurde von Schwarz-Gelb und der Atomlobby wieder gebetsmühlenartig dieser Satz über die Mikrofone gejagt oder in die Notizblöcke der schreibenden Zunft diktiert.

Plötzlich änderte zumindest die Bundesregierung ihre Position und veranlasste ein 3-monatiges Moratorium und ließ die ältesten Meiler abschalten und sorgte für Verstimmung bei der Atomlobby, die immer noch von sicheren Atommeilern sprach. Schnell wurde eine Ethikkommission berufen und auch die Kommission für Reaktorsicherheit nahm sich der Frage nach „Sicherheit der deutschen Atomkraftwerke“ an.

Jetzt ist das Moratorium so gut wie abgelaufen und wie geplant liegt die Reaktorkommission ihren Bericht vor und der liefert altbekanntes, welches schon vor der Reaktorkatastrophe von Fukushima bekannt war: Die Deutschen Reaktoren sind nicht vor Flugzeugabstürzen geschützt und teilweise reichen schon kleine Maschinen aus, um die Reaktorhülle zu beschädigen. Klasse dafür hat man nun fast 3 Monate gebraucht, zur einer Abschaltungsempfehlung wollte man sich dennoch nicht durchringen.

Wobei ist dieses Moratorium von Anfang an eine Witzveranstaltung gewesen, um die Bevölkerung zu beruhigen, um dann nach drei Monaten die abgeschalteten AKW´s wieder ans Netz zu schalten, auch wenn der Herr Bundesumweltminister jetzt angekündigt hat, dass 4 Reaktoren für immer von Netz gehen sollen (Reaktoren Biblis A und B sowie Brunsbüttel und Philippsburg I).

Die Sicherheitsüberprüfung war auch keine wirkliche Sicherheitsüberprüfung der Atommeiler, dafür reichte der Zeitraum auch nicht, sondern nur eine reine Überprüfung auf Papier anhand der Akten. Für eine richtige Sicherheitsüberprüfung bräuchte man ein bis ein-einhalb Jahre und die würde auch direkt in den Atommeilern stattfinden und nicht in einen Kämmerchen im Ministerium anhand der Aktenlage.

Anstatt hier Showveranstaltungen zu machen oder wieder Geheimgespräche mit der Atomlobby zu führen, sollten Frau Bundeskanzlerin und ihr Umweltminister endlich sachlich mit dem Thema „Sicherheit von Atomkraftwerken“ auseinandersetzen und mit dem Ziel: „Die Reaktoren so schnell wie möglich abzuschalten“ und den Ausbau der erneuerbaren Energieformen zu fördern.

Auch muss der neue Bundeswirtschaftsminister Rösler endlich die Aufnahme des Seekabels in die Netzverordnung vornehmen, damit man Energie z.B. aus Windrädern in norwegische Wasserspeicherseen zwischenspeichern kann. Dies wurde von seinen Vorgänger immer wieder abgelehnt. Dies würde einen weiteren Beitrag zum Ausbau der erneuerbaren Energien leisten.

Die Atomkraft ist keine Brückentechnologie, diese liegt in neuen co2-armen Gaskraftwerken. Sie könnten die Grundlast liefern, um mögliche Schwankungen von Sonnen- und Wasserkraft auszugleichen. Gaskraftwerke sind im Vergleich zu Atomkraftwerken leichter und sicherer zu regeln und vorallem kann man schneller auf Schwankungen reagieren. Gaskraftwerke werden auch zukünftig zum deutschen Energiemix gehören, genauso wie die Kraft-Wärme-Kopplung.

Wir haben nun die Chance die Energiewende zu vollziehen und diese muss jetzt genutzt werden, anstatt weiter Deals mit der Atomlobby zu schließen, damit deren Einnahmen stimmen.

Aber nicht nur die Politik ist gefragt, sondern jede Bürgerin/jeder Bürger für sich selbst muss sein Handel nachhaltiger gestalten, d.h. beim Kauf neuer Geräte sollte auf die Energieeffizienz geachtet werden, auch sollte man jede Autofahrt oder jeden Flug mit dem Flugzeug genau überlegen. Aber auch kleine Beiträge wie das komplette Ausschalten von Geräten oder den Einsatz von LED-Sparlampen leisten einen Beitrag zur Energieeinsparung.

Auch kann jeder seinen eigenen Atomausstieg machen, indem er zu einen der richtigen Ökostromanbietern wechselt, die in den Ausbau der erneuerbaren Energien investieren. Je mehr Ökostrom verlangt wird, desto schneller ändert sich der Mix im sogenannten „Stromsee“ – Weg vom Graustrom und hin zum stärkeren Ökostromanteil!

Also ran an den Atomausstieg und raus auf die Straße am 28.05.2011 zu den nächsten Anti-Atomdemos! – Damit Merkel und Co endlich kapieren, dass das Atomzeitalter vorbei ist!