Mevlüt Özev bei Jugend und Parlament in Berlin

Mevlüt Özev und Stefan Schwartze (MdB)
Mevlüt Özev und Stefan Schwartze (MdB)
Der 19-jährige Mevlüt Özev aus Bad Oeynhausen schlüpfte für vier Tage in die Rolle eines Bundestagsabgeordneten: „Jugend und Parlament hat mir super gefallen. Ich konnte die parlamentarische Arbeit von Grund auf kennenlernen. Die Arbeit eines Bundestagsabgeordneten ist richtig anstrengend. Aber sie macht auch viel Spaß“, so Mevlüt Özev.

Wie werden Debatten geführt? Wo Gesetze verabschiedet? Wie sieht Fraktionsarbeit aus? Das alles erfahren die Jugendlichen beim Planspiel des Deutschen Bundestages hautnah. Rund 300 Jugendliche im Alter von 16 bis 20 nehmen in jedem Jahr daran teil. Sie erhalten dabei andere Namen und fiktive Parteizugehörigkeiten.

So wurde aus dem jungen Sozialdemokraten Mevlüt Özev nun Mehmet Demir von der Christlichen Volkspartei (CVP), der Mitglied im Auswärtigen Ausschuss ist. Heftig hat er im Ausschuss über die Verletzung der Menschenrechte debattiert: „Es geht nicht an, dass in einigen Ländern die Meinungsfreiheit mit Füßen getreten wird und Journalisten verfolgt und verhaftet werden,“ ereiferte er sich im Ausschuss. Aber er musste sich zusammenreißen, denn er hatte die Aufgabe, die Verletzung der Menschenrechte zu kritisieren, aber den Weg für diplomatische Kontakte zu dem Land offen zu halten. Am Ende setzte sich seine Partei durch, weil sie die Mehrheit im Parlament hatte.

Komisch war eigentlich, dass wir hauptsächlich innerparteiliche Kontakte hatten. Wir haben Zeit miteinander verbracht und uns zugehörig und verbunden gefühlt. Die wirkliche Parteimitgliedschaft spielte gar keine Rolle. Erstaunlicherweise kam ich auch ganz gut mit den Kollegen von der Jungen Union klar.“

Zum Begleitprogramm gehörte auch ein Treffen mit dem heimischen SPD-Bundestagsabgeordneten Stefan Schwartze, auf dessen Einladung Mevlüt Özev in Berlin war. „Wie wird man eigentlich Bundestagsabgeordneter?“ war eine der Fragen, die er ihm stellte. Mevlüt Özev kann sich gut vorstellen selbst Bundestagsabgeordneter zu werden. „Planen kann man das aber nicht. Ich will jetzt erst einmal für zwei Monate in ein Workcamp ins Ausland und dann studieren.“ Sein Ziel ist eine Karriere im Auswärtigen Amt oder eine sonstige Tätigkeit im diplomatischen oder politischen Bereich.