Jusos Herford und Jusos Minden-Lübbecke zu Besuch im Wittekindshof

„Die Arbeit muss sich dem Menschen anpassen“

Die Jusos im Kreis Herford und Minden-Lübbecke mit Ulrich Hagemeier (2 von rechts) und Michael Spehr vom Wittekindshof (rechts).
Die Jusos im Kreis Herford und Minden-Lübbecke mit Ulrich Hagemeier (2 von rechts) und Michael Spehr vom Wittekindshof (rechts).
Inklusion von Menschen mit Behinderung heißt für die Jusos Teilhabe am gesellschaftlichen Leben. Diese wollten sich die Jusos aus den Kreisen Herford und Minden-Lübbecke in der Diakonischen Stiftung Wittekindshof in Bad Oeynhausen mal selbst anschauen.

Schwerpunkt der Besichtigung war die Werkstatt auf dem Gründungsgelände, in der 500 Menschen mit Behinderung arbeiten, an Berufsbildungs- und Weiterbildungsangeboten teilnehmen, aber auch soziale Kontakte pflegen und Anerkennung nicht nur in Form von Geld für die geleistete Arbeit erhalten. „Wir waren überrascht über die Größe der
Werkstätten. Die Dimensionen sind vergleichbar mit anderen großen Betreiben in der Region“, so Korinna Klute, Vorsitzende der Jusos im Kreis Herford.

„Der Mensch steht bei uns im Mittelpunkt. Unsere Leitlinie ist es, dass sich die Arbeit dem Menschen anpasst und nicht umgekehrt“ so Ulrich Hagemeier, Leiter der Wittekindshofer Werkstätten. So werden die Arbeiten in der Wäscherei, der Holz- und Metallbearbeitung, der Verpackung und der Polsterei auf die Bedürfnisse der Menschen angepasst, sodass jeder im Rahmen seiner Möglichkeiten am Arbeitsleben teilhaben kann. Die Erzeugnisse und Produkte der Werkstätten werden im eigenen Werkstattladen verkauft, oder Dienstleistungen für Industrie, Handel, Handwerk und Privatpersonen erledigt.

Micha Heitkamp, Vorsitzender der Jusos Minden-Lübbecke hat selbst als Zivildienstleistender im Wittekindshof gearbeitet und empfindet die geleistete Arbeit „als gelungenen Schritt zur Inklusion. Schritte in eine inklusive Gesellschaft zu gehen wird eine große Herausforderung in den kommenden Jahrzehnten sein.

Es muss aber klar sein, dass Inklusion kein Modell zum Geld sparen sein kann. Gesellschaft und Politik brauchen dieBereitschaft und den Mut die nötigen Mittel zur Verfügung zu stellen”. Oftmals hapert es an Kleinigkeiten, z.B. wenn öffentliche Gebäude wie Ämter und Supermärkte nicht barrierefrei sind und man diese z.B. mit einem Rollstuhl nicht erreichen kann.

Die Jusos in Minden-Lübbecke und Herford wollen am Thema Inklusion dran bleiben und dieses in ihren Kommunen weiter voranbringen. „Inklusion ist dabei ein Zukunftsthema auch für uns junge Menschen. Ziel muss es sein, eine offene Gesellschaft des Miteinanders zu schaffen, Barrieren und Hemmnisse abzubauen. Im nächsten Jahr wollen wir uns in einem gemeinsamen Seminar konkret mit der Frage der Umsetzung von Inklusion in unseren Städten und Gemeinden auseinandersetzen“, so Julian Frohloff, Mitglied der Jusos Herford und Ratsherr in Herford.