Schluss mit der Abzockerei bei Studienkrediten!

Laut Medienberichten belastet die Commerzbank massiv Studierende, die einst einen Kredit bei der Dresdner Bank nahmen. Dazu erklärt Veith Lemmen, Landesvorsitzender der NRW Jusos:

„18,2 Milliarden Euro. Diese Summe wendete die Bundesregierung im Winter 2008/2009 auf, um die Commerzbank zu retten. Infolge der Bankenkrise war deren Tochter, die Dresdner Bank, in arge Bedrängnis gekommen. Das Geld der Steuerzahlerinnen und Steuerzahler half, die Bank über Wasser zu halten. Danach hörten wir lange nichts. Bis ein Werbespot auftauchte, der uns allabendlich vor der Tagesschau erklärte, dass die Commerzbank die etwas andere Bank sei, die „nicht einfach so weiter macht“.

Und jetzt das: Medien berichten, dass zahlreiche Studierende, die einst einen Studienkredit bei der Dresdner Bank nahmen, übers Ohr gehauen werden. Durch enorm erhöhte Forderungen und astronomische Verzugszinsen. Viele Betroffene wissen nicht, wie sie die explodierten Kosten stemmen sollen.

Unverhohlen mit den Existenzen junger Menschen spielen, nachdem man allein durch Steuergelder am Leben gehalten wurde – so sieht also eine Bank aus, die sich positiv von (Ab-)Zockerei und menschenverachtendem Turbokapitalismus distanzieren möchte. Ein perfider Versuch, die weit hinter den Erwartungen liegenden Gewinne um jeden Preis nach oben zu schrauben.

Die Commerzbank muss ihre Forderungen zurücknehmen und sich von einem Geschäftsmodell distanzieren, das auf den Schulden und Zukunftsängsten junger Menschen aufgebaut ist. Stattdessen sollte das Geldhaus erst einmal die übrigen staatlichen Milliarden zurückzahlen, die sie dem Fiskus bisher vorenthält.

Der Fall zeigt: Banken gehören kontrolliert. Wenn schon Geld von allen im Spiel ist, dann sollte auch durch Kontrollmechanismen gewährleistet sein, dass damit vernünftig umgegangen wird. Von der Bundesregierung ist da weniger als nichts zu erwarten. Steht sie doch wie niemand sonst beim Thema Finanzmärkte für ein „einfach so weiter, als sei nichts gewesen.“